Schulliteratur und was uns die Lehrer verschwiegen

Schulliteratur ist für die meisten Leute schon per Definition langweilig. Interessanter könnte es werden, wenn man sich einige Fakten abseits des Schulwissens über die besagte Literatur und ihre Verfasser anschaut.

Greifen wir zuerst zu einem typischen Klassiker: „Faust“ von Goethe. Bestimmt erinnern sich einige daran, wie schwer Faust daran trägt, dass er das arme Gretchen als Kindsmörderin im Knast versauern lässt (übrigens ihr sicheres Todesurteil). Da ist es dann doch spannender, dass Goethe, der ja so mitfühlend über Gretchen schreibt, selbst an der Verurteilung ihrer realen Vorlage mitgewirkt hat. Klingt gleich schon gar nicht mehr so mitfühlend, oder?

Und Goethe ist es auch, der Werther sein Leben beenden lässt, weil er die Geliebte nicht haben kann. Für viele sehr romantisch. Weniger romantisch und auch ungleich interessanter ist es dann doch, dass Goethe selbst vielen Frauen hinterher jagte und dabei auch vor bereits Verlobten nicht halt machte. Ob das aber immer mit der großen Liebe zu tun hatte… Auf jeden Fall bekommen „Die Leiden des jungen Werther“ vor diesem Hintergrund doch etwas mehr Spannung.

Ein etwas anderer Fall ist da Schiller. Sein Werk „Die Räuber“, was leider nicht immer zur Schulliteratur zählt, war ein Akt jugendlicher Rebellion. Er hätte dafür sogar eingesperrt werden können. Er griff damit nämlich die damals herrschende Gesellschaftsordnung stark an. Für die Uraufführung entfernte er sich sogar unerlaubt von seiner Armee-Einheit. Auch das schon eine schwere Straftat für sich. Mit diesem Wissen würde es der ein oder andere „Die Räuber“ von Schiller wahrscheinlich mit ganz anderen Augen lesen.

Weitere Fakten folgen demnächst. Vielleicht lohnt es sich für den ein oder anderen ja mal mit diesem Hintergrundwissen der Schulliteratur noch eine Chance zu geben.

So Long,

Eure Madame Anett

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